„Ein junges Pflänzchen“

Bremer Piratenpartei sammelt Unterschriften

■ ist Vorsitzender der Piratenpartei Bremen. Foto: Priv.

taz: Herr Sturm, Sie haben gerade die Bremer Piratenpartei gegründet und schon 80 Mitglieder. Woher kommen die?

Erich Sturm: Ein Teil war schon vorher in NGOs aktiv, etwa beim Chaos Computer Club. Viele hatten aber mit Politik nichts am Hut. Und einige können Computer nur mit Mühe und Not bedienen.

Sie sammeln Unterschriften, um zur Bundestagswahl antreten zu können.

Wir brauchen 500 Unterschriften, haben aber schon mehr als die Hälfte. Viele suchen uns richtig und fragen am Stand gleich, wo sie unterschreiben können.

Gibt es politische Ziele, die über Fragen des Datenschutzes oder der Informationsfreiheit hinausgehen?

Wir sind als Partei ja noch ein junges Pflänzchen. In Arbeitsgemeinschaften bearbeiten wir Themen wie Bildung und Wirtschaft online in Mailinglisten und Wikis. Da tragen wir unser Wissen zu Themen zusammen und versuchen daraus einen umsetzbaren Konsens zu entwickeln. Jeder kann sich bei uns einbringen.

Wie vermeiden Sie, Tummelbecken für Sonderlinge wie Bodo Thiesen zu werden, dem rechtsextreme Äußerungen nachgesagt werden?

Wir müssen auch den Umgang mit der Öffentlichkeit noch lernen. Viele können noch nicht einschätzen, welchen Rummel Dinge auslösen, die in einem kleinen Kreis passieren. Auch intern müssen wir noch den richtigen Umgang mit Vorfällen wie dem um Bodo Thiesen finden.INTERVIEW THA