Bierbrauer im Urlaubstief

Die Braubranche in NRW hat einen schlechten Start hingelegt. Frühe Ferien und Grippe sollen Schuld sein

DÜSSELDORF dpa ■ Das neue Jahr hat für viele deutsche Brauereien mit einer Durststrecke begonnen. In NRW, dem Bundesland mit der höchsten Bierproduktion, ging der Ausstoß in den ersten beiden Monaten 2005 um 13,5 Prozent auf rund 3 Millionen Hektoliter Bier zurück, teilte der Verband Rheinisch-Westfälischer Brauereien gestern mit. „Das sind weiterhin die Konsumzurückhaltung, sicherlich auch die Grippewelle und die frühen Ferientermine“, sagte Geschäftsführer Jürgen Witt. Der Wirtschaftsvertreter geht davon aus, dass das Quartal für die NRW-Braubranche mit einem Ausstoßminus ende.

Sorgen macht die Dumping-Konkurrenz: Billigbiere sind weiter auf dem Vormarsch. Bundesweit wird mittlerweile schon jede vierte Bierflasche dem Billigsegment zugerechnet. Nach einer Erhebung der Marktforscher AC Nielsen entfielen 2004 bei der beliebtesten Biersorte Pils rund 23 Prozent auf die Segmente Niedrigpreis und Handelsmarken. Die Brauereigruppe um das sauerländische Warsteiner, die Haus Cramer Gruppe, will Oettinger und anderen Bieranbietern im Niedrigpreissegment Paroli bieten. Die Marke Paderborner der Paderborner Brauerei soll eine Alternative zu Oettinger werden.