Überlastete Adduktoren

In dieser Kolumne werden wir während der dunkelsten aller Jahreszeiten, der fußballlosen, erhellende Worte über Erkrankungen und Verletzungen von Sportlern verlieren. Welche Erkrankung oder Verletzung es in diese Kolumne schafft, hängt weder von ihrer Häufigkeit, noch von ihrer Gefährlichkeit ab. Es herrschen hier keine sachlichen Gründe, sondern die Vorlieben des Autors.

Adduktoren sind Muskeln. Es gibt sie in Hand, Fuß und Arm. Wir reden heute über die Adduktoren, die Schambein und Oberschenkelknochen verbinden. Mit ihnen ist es wie mit anderen Muskeln: Solange sie tun, was sie sollen, merkt man nicht, dass man sie hat. Der Fußballer braucht sie, als Teil der vorderen Oberschenkelmuskulatur, um das Bein zum Körper ziehen, den Ball zu schießen, und beim Laufen die Richtung zu ändern.

In Folge von Überlastung neigen Adduktoren zur Verkürzung. Bei starker Verkürzung kann ein Ausfallschritt zu einer Reizung oder einem Einriss führen. Reizungen treten gerne am Muskelansatz der Sehne auf. Die sitzt bei den Adduktoren am Schambein. Aber: Nicht mit einem Leistenbruch verwechseln!

Vorbeugung: Dehnen, das sich allerdings gerade bei Fußballern nur mäßiger Beliebtheit erfreut. Adduktorenverletzungen können lange vorhalten, vor allem wenn Reizungen des Sehnenansatzes dazukommen. Das kann Monate dauern und ist nicht leicht zu behandeln.

Operiert wurden deswegen unter anderem schon Philipp Degen (Borussia Dortmund, zwei Mal), Sercan Güvenisik (Rot-Weiß Essen), Thomas Meggle (FC St. Pauli), Oliver Neuville (Borussia Mönchengladbach), Tobias Rathgeb (Hansa Rostock), Oliver Schweißing (VfB Lübeck). ROR