Eine Million vom AKW

KRÜMMEL Geesthacht sorgt sich um Gewerbesteuer, sollte der Atommeiler stillgelegt werden

Mit einer mehrstündigen Aktion auf dem Wasser und an Land hat am Sonntagnachmittag die Uelzener Initiative ContrAtom für die Stilllegung des Atomkraftwerks Krümmel demonstriert. In 15 Kanus und Kajaks waren etwa 100 Protestierende zum abgeschalteten Reaktor bei Geesthacht gepaddelt.

Betreiberkonzern Vattenfall hatte nach dem erneuten Störfall zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung geladen. Genaue Erklärungen zum Kurzschluss im Transformator am 4. Juli vermochte Geschäftsführer Ernst Michael Züfle allerdings nicht zu geben: Nach der Ursache werde noch gesucht, sagte er am Samstag vor etwa 80 AnwohnerInnen. Und versicherte: „Wir werden den Trafo ganz genau untersuchen.“

Geesthachts Bürgermeister Volker Manow erinnerte an die Bedeutung Krümmels als Einnahmequelle für die 30.000-Einwohner-Stadt: Das AKW sorgt für Gewerbesteuern von etwa einer Million Euro jährlich – sofern es nicht stillsteht. Geesthacht sei nicht nur schuldenfrei, sagte Manow, sondern verfüge sogar über Rücklagen von 20 Millionen Euro. Die Ratsversammlung lehnte denn auch am Freitagabend mit der Mehrheit von CDU und FDP einen Antrag der Grünen ab, sich für die Abschaltung des Atomkraftwerks einzusetzen. SMV

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