Drei Millionen für Dr. No

NORDBANK Sonderzahlungen für HSH-Vorstandschef Nonnenmacher sorgen für politische Irritationen in Hamburg und Schleswig-Holstein

Eine Sonderzahlung von 1,4 Millionen Euro erhält der Vorstandschef der angeschlagenen HSH-Nordbank, Dirk Jens Nonnenmacher. Zudem bekommt der 46-Jährige ab dem 60. Lebensjahr eine Rente von 1,5 Millionen Euro. Das hat Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) jetzt in einem Schreiben mitgeteilt. Die Zahlungen erfolgten „im Einverständnis“ mit den Fraktionsführungen der Regierungsparteien – in Hamburg sind das CDU und Grüne, in Schleswig-Holstein CDU und SPD.

Von einer Missachtung der Parlamente spricht nun Hamburgs SPD-Fraktionschef Michael Neumann: Wegen der Finanzspritze von drei Milliarden Euro an die gemeinsame Landesbank waren die Vorstandsbezüge im April auf 500.000 Euro jährlich begrenzt worden.

Nonnenmachers bisheriger Vertrag sah bei seinem Ausscheiden eine Abfindung von 2,9 Millionen Euro vor. Eine Sonderkündigung ohne seine Zustimmung wäre vor dem Arbeitsgericht nicht haltbar gewesen.

„Die Regierungen hatten keine gute Verhandlungsposition“, räumt Jens Kerstan ein, Fraktionschef der Hamburger Grünen. Er sei Ende voriger Woche von Finanzsenator Michael Freytag (CDU) über diese Zahlung in Kenntnis gesetzt worden. Jegliche Mitwirkung bestreitet derweil Schleswig-Holsteins SPD-Chef Ralf Stegner: Von einer Zustimmung der SPD „kann keine Rede sein“. SVEN-MICHAEL VEIT