Alle wollen Politesse werden

KÖLN taz ■ Die Kölner Stadtverwaltung kann sich vor Anfragen von Arbeitswütigen kaum retten. Seit einer Woche wird das Amt für öffentliche Ordnung mit Bewerbungen für „eine Tätigkeit als Ermittler im Ordnungsdienst oder als Politesse bei der Verkehrsüberwachung“ zugeschüttet. „Die meisten Interessenten beziehen sich auf Artikel in den Lokalteilen der Tagespresse, in denen darüber berichtet wurde, dass die Stadt ihr Personal im Ordnungs- und Verkehrsdienst aufstocken will“, erklärt die Pressestelle der Stadt. Dies sei aber keine Aufforderung gewesen, selbst tätig zu werden. Sämtliche zusätzliche Stellen würden intern „aus dem eigenen Personalbestand“ besetzt.

Das versteht sich eigentlich von selbst. Zweck der Politessenvermehrung ist schließlich die Geldvermehrung im Stadtsäckel. Daher greift man sinnvollerweise auf Hausmeister, Sekretärinnen oder Gärtner zurück, für die man anderweitig keine Verwendung mehr hat. SUG