Der VBB muss sich nicht vermarkten

betr.: „BVG, S-Bahn? VBB!“ (Grüne Formel für den billigeren Nahverkehr), taz vom 19. 3. 05

Wenn Claudia Hämmerling schon versucht, Michael Cramer zu beerben, dann sollte sie sich auch mit dem Erbe beschäftigen. So sollte sie zur Kenntnis nehmen, dass der VBB (nicht VVB) kein Zusammenschluss von einzelnen Verkehrsbetrieben ist, sondern von der Stadt Berlin, dem Land Brandenburg und diversen brandenburgischen Landkreisen. Diese treten mit dem VBB als Besteller von Verkehrsleistungen auf, welche dann von BVG, S-Bahn, DB Regio, ViP, Havelbus und weiteren Betrieben erfüllt werden. So hat Frau Hämmerling sich den falschen Adressaten für ihre Forderungen ausgesucht. Der VBB muss sich nicht vermarkten, denn er hat gegenüber den Fahrgästen gar kein Produkt anzubieten. Das haben immer noch die miteinander konkurrierenden Verkehrsbetriebe. Und wenn sie sich im Internet auskennen würde, könnte Claudia Hämmerling sogar die Internetseite des VBB finden unter www.vbb-online.de.

Auf der BVG-Gesamtpersonalversammlung im letzten Jahr hatte Frau Hämmerling keine eigenen Ideen zur Krise der BVG anzubieten. Dort plapperte sie nur den neoliberalen Unsinn ihrer haushaltspolitischen Fraktionskollegen nach. Wenn sie sich diese wenigstens zu Eigen gemacht hätte … So hat sie aber auch überhaupt keinen Gedanken daran verschwendet, warum die BVG beispielsweise ihre Busse bis über die Fensterscheiben mit Werbung zuklebt. Weil das nämlich Einnahmen für den Betrieb bringt, Frau Hämmerling! Geld, das die BVG doch dringend erwirtschaften soll!

RAINER SOMMER, BVG-Mitarbeiter