KOMMENTAR VON BENNO SCHIRRMEISTER
: Kein Ort für Tourismus

Konkurrenz belebt das Geschäft, heißt es. Das ist nicht ganz falsch, wie am Beispiel der Bremerhavener Museums- und Entertainment-Entwicklung zu beobachten: Kaum hat das eine Großprojekt den Betrieb aufgenommen, wird das nächste in Angriff genommen – oder eben ein bestehendes Museum konkurrenzfähig gemacht. Und das Geld kommt – aus der öffentlichen Hand.

Im Grunde müsste es also heißen: Konkurrenz belebt die Förderkulisse. Klar sind wir es längst gewohnt, diese als Investition zu bezeichnen. Und wirklich haben die ja positive Effekt: Der Touristenstrom steigt leicht, wenn ein neues Großprojekt präsentiert wird. Auch ideell profitiert Bremerhaven, weil Klima- und Auswandererhaus und Zoo – das sind schon schicke Schätzchen. Aber materiell? Zahlt es drauf. Denn, was an Arbeitsplätzen geschaffen wird, ist lachhaft im Vergleich zu den Ausgaben. Und mehr als einen Bruchteil von denen können die zusätzlichen Steuereinnahmen durch den Fremdenverkehr selbst auf Jahrzehnte nicht einspielen.

Es spricht viel dafür, dass der Fehler in der falschen Grundannahme liegt, dass Bremerhaven eine Tourismus-Destination sein könnte. Dafür fehlen der Stadt fast alle Voraussetzungen. Weshalb man diese jetzt mit viel und immer neuem Geld künstlich herzustellen versucht – und sich dabei zu Tode investiert.