Die Konfliktparteien

Die Moro National Liberation Front (MNLF) wurde von dem Politologen Nur Misuari gegründet und hatte dank malayischer, libyscher und saudischer Hilfe 25.000 gut bewaffnete Kämpfer. Friedensverträge 1976 und 1996 führten zu Auflösungserscheinungen. Einige MNLF-Führer wurden vom Staat kooptiert, ihre Kämpfer in Armee und Polizei integriert. Die MNLF wird vom Volk der Tausug aus dem Sulu-Archipel dominiert.

Die Moro Islamic Liberation Front (MILF) spaltete sich unter Salamat Hashim von der MNLF ab, hat laut Militär 12.500 Kämpfer, nach eigenen Angaben bis zu 100.000. Ist islamistischer als die MNLF und wird von Muslimen aus der Provinz Maguindanao dominiert. Unter Hashim, der 2003 starb, gab es laut Militär Kooperation mit der Jemaah Islamiyah (JI). Die MILF bestreitet das.

Die Abu-Sayyaf-Gruppe (ASG), deren Name „Träger des Schwerts“ bedeutet, wurde 1991 von dem früheren MNLF-Kader und Afghanistanveteranen Abdurajak Janjalani in Basilan gegründet. Mentor war der Geistliche Wahab Akbar, heute Gouverneur von Basilan. ASG kämpft mit Bombenanschlägen und Entführungen. Hat laut Militär Kontakte zum Terrornetzwerk al-Qaida, doch heißt es in den Philippinen auch, das Militär sei Geburtshelfer der ASG gewesen, um die MNLF zu schwächen. Die Stärke der ASG wird von einigen Dutzend auf mehrere Hundert geschätzt.

Die Jemaah Islamiyah (JI) ist ein Terrornetzwerk, dessen Name „islamische Gemeinschaft“ bedeutet, sie gilt als Filiale von al-Qaida. Kämpft für einen islamischen Staat, der von Südthailand, Malaysia und Indonesien bis in die Südphilippinen reicht. Wird unter anderem für die Bombenanschläge in Bali 2002 verantwortlich gemacht.

Die New People's Army (NPA), die Neue Volksarmee, kämpft seit 1969 als bewaffneter Arm der maoistischen Kommunistischen Partei (CPP). Hatte 1985 25.000 Kämpfer, heute noch etwa 9.000. Ist in Mindanaos überwiegend christlichen Gebieten aktiv, bildet aber auch taktische Allianzen mit MNLF und MILF.

Die Regierungstruppen zählen 106.000 Soldaten und 113.000 Polizisten sowie mehrere hunderttausend Paramilitärs. Knapp die Hälfte aller Soldaten sind in Mindanao stationiert. Die führenden Generäle verdanken ihre Positionen dem dortigen Krieg. Die USA trainieren die Regierungstruppen und rüsten sie aus. HAN