Verstärkte Buße

Straßenmusiker bekommt Geldstrafe aufgebrummt

Zu einem Bußgeld von 100 Euro wurde am Donnerstag ein Straßenmusiker verurteilt, weil er in der Innenstadt in Begleitung eines Bassisten und eines E-Gitarristen musiziert hatte. Gregor Bernau alias Olli Eitel, der seit über 20 Jahren als „One-Man-Band“ mit Akustikgitarre und Rückentrommel häufig in Hamburg zu hören ist, wusste nach eigener Aussage nicht, dass die Benutzung eines Verstärkers einer Sondergenehmigung bedarf, da er normalerweise keinen benötige. Er hatte daher, wie seine beiden Mitstreiter, Einspruch gegen das Bußgeld eingelegt, das der Städtische Ordnungsdienst (SOD) ihm aufgebrummt hatte.

„Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“, befand jedoch Amtsrichterin Heydeck, die es zudem unglaubhaft fand, dass ein erfahrener Straßenmusiker nicht über die Gesetzeslage informiert sei. Die Einwände von Bernaus Anwalt Jens Niedrig, der Verstärker sei auf „minimal“ gedreht gewesen, die Beschuldigten hätten nur wenige Takte gespielt und nach Eingreifen des SOD ihren Auftritt sofort beendet, fruchteten ebenfalls nichts.

Davon gehe sie aus, so die Richterin streng. Schließlich sei ja lediglich von einer Ordnungswidrigkeit die Rede und nicht von „Widerstand gegen die Staatsgewalt“. YE