Bremer Geisel im Irak?

Unklare Lage betrifft offenbar irakischen Asylbewerber

bremen/berlin AFP ■ Die Entführung eines möglicherweise aus Bremen stammenden Mannes im Irak gibt den Behörden Rätsel auf. Laut dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ bezichtigt sich eine unbekannte Gruppe der Entführung eines Deutschen und fordert die Freilassung aller inhaftierten Moslems in Deutschland. Der entführte Mann sei mit einer Bahncard in der Hand auf einem Video zu sehen. Ein Sprecher der Bremer Innenverwaltung bestätigte AFP, dass der Mann in Deutschland Asyl beantragt habe und immer noch in Bremen gemeldet sei. Laut Auswärtigem Amt ist die deutsche Botschaft in Bagdad eingeschaltet und bemühe sich um Klärung.

In der Bremer Innenbehörde hieß es, der Entführte sei „wahrscheinlich Iraker, der als politisch Verfolgter unter dem Regime von Saddam Hussein als Asylbewerber anerkannt wurde“.

Laut „Spiegel“ verlangte die Gruppe „Beschützer der Islam-Brigade“, dass Deutschland die Sicherheitszusammenarbeit mit der irakischen Regierung einstellt. Auf einem Video identifiziere sich die Geisel als Hassan el Sajdi. Der Mann soll vor Monaten freiwillig in seine Heimat zurückgekehrt sein.