die anderen über kirgisien und china/taiwan
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Zum Machtwechsel in Kirgisien schreibt die NZZ am Sonntag aus Zürich: Mit der Vertreibung von Präsident Akajew scheint rund um Russland ein Dominostein nach dem andern zu kippen. Bereits fordern in Weißrussland Demonstranten den Rücktritt des Diktators Lukaschenko, usbekische Oppositionelle erklären ihre Bewunderung für den Umsturz in Bischkek, und in der Mongolei verlangen Protestierende mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Das bringt Putin in eine schwierige Lage: Während er sein Land autoritär restauriert, geht über dessen unmittelbare Nachbarschaft eine Welle der Demokratisierungen hinweg, die auch ihm gefährlich werden könnte.

Die Tageszeitung Le Monde schreibt über die Massenkundgebung in Taiwan gegen ein chinesisches Gesetz über einen möglichen Militärschlag gegen die Insel: Im Grunde hängt das Problem Taiwans für China mit der Demokratisierung zusammen. Wenn China sich eines Tages in eine demokratische Richtung entwickeln sollte, dürfte die Unabhängigkeit Taiwans mit anderen Augen betrachtet werden. Gerade freuen wir uns über mehrere Staaten der früheren Sowjetunion, Georgien, Ukraine und Kirgisien, die sich ihrer kremlhörigen Potentaten entledigt haben. Warum sollte im Verhältnis zwischen Taiwan und China nicht auch eine solche Entwicklung möglich sein?