Archäologen bei der Arbeit
: Größte Müllhalde in Brandenburg entdeckt

Rund 6.000 Jahre alte Tonscherben und Tierknochen – bei Grünow (Uckermark) haben Archäologen eine Müllkippe aus der Jungsteinzeit entdeckt. Der Fund sei bislang einer der außergewöhnlichsten entlang dem Brandenburger Abschnitt der geplanten Erdgastrasse von der Ostsee nach Sachsen (Opal), sagte die zuständige Referatsleiterin beim Landesamt für Denkmalpflege, Sabine Eickhoff. „Er liefert uns wertvolle Erkenntnisse über das damalige Alltagsleben.“ Es handele sich um das bislang größte entdeckte Ensemble dieser Art in Brandenburg.

Von 2010 an soll über die Opal-Leitung russisches Erdgas, das aus der sogenannten Ostsee-Pipeline nach Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) transportiert wird, nach Olbernhau (Sachsen) an der Grenze zu Tschechien gelangen. 245 Kilometer der 480 Kilometer langen Trasse führen über brandenburgisches Gebiet. An diesem Abschnitt gibt es Eickhoff zufolge 216 archäologische Fundplätze, auf die die Archäologen 2007 bei Sondierungen gestoßen sind. „73 haben wir untersucht.“ Die prähistorische Müllkippe von Grünow befand sich in einer Senke und war mit Spuren aus der späteren Slawenzeit überlagert, so dass sie nicht der Erosion zum Opfer fiel. „Da ist auch nie der Pflug drübergegangen“, erläuterte Eickhoff. Dort gefundene Knochen, die von Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen stammen, werden von Zoologen untersucht. Davon erhoffen sich die Forscher Erkenntnisse über Ernährungsgewohnheiten. (dpa)