NRW gegen Attrappen

Die Landesregierung will maßstabgetreue Waffen-Attrappen verbieten. Verletzungsgefahr sei zu groß

DÜSSELDORF dpa ■ Die nord-rhein-westfälische Landesregierung fordert ein eindeutiges Verbot von maßstabsgetreuen Waffen-Attrappen. Das deutsche Waffengesetz müsse klar ausgelegt und die EU-Spielzeugrichtlinie verschärft werden. Es sei bereits zu gefährlichen Verwechslungen von solchen Attrappen mit scharfen Waffen gekommen, berichtete NRW-Innenminister Fritz Behrens (SPD) gestern in Düsseldorf.

So hätten Polizisten in Mettmann bei Düsseldorf mit gezogenen Waffen einen 25-jährigen Autofahrer gestoppt, der vier Maschinenpistolen-Attrappen im Fußraum seines Wagens deponiert hatte. Der Vorfall hätte tödlich enden können. In einem anderen Fall hätten Kriminelle detailgenaue Waffen-Attrappen für Raubüberfälle genutzt.

Auch „Spiele“ von Erwachsenen mit so genannten Softair- Farbpistolen hätten schon schwer bewaffnete Sondereinsatzkommandos auf den Plan gerufen. Die Geschossenergie der Softair-Waffen entspreche zudem der von Luftgewehren und könne erhebliche Verletzungen verursachen.

Die Attrappen sollten künftig „eindeutig farblich markiert werden“, um Verwechslungen auszuschließen. Softair-Waffen dürften zudem nicht als Spielzeug frei verkauft werden.