abschiebefall met
: Skandalös ist die Gesetzgebung

Der geduldete Kosovare Met soll bei seinen UnterstützerInnen Wut und Enttäuschung ausgelöst haben, hieß es in der Herner WAZ. Doch es finden sich auch andere Stimmen: Die meisten der UnterstützerInnen des Kosovaren sind sicher, dass Met ihnen keine Informationen vorenthalten hat. Abgesehen davon sehen sie den Betroffenen nicht in der Pflicht, die Behörden über das Gerichtsurteil des OVG Münster, das der Mutter ihre Lebensgrundlage in Deutschland entzogen hat, zu informieren. Geschlampt hat offensichtlich das Bundesamt für Migration, das die Stadt Herne hätte benachrichtigen müssen. Das gibt sogar die Stadt zu.

KOMMENTAR VON NATALIE WIESMANN

Natürlich kann niemand ausschließen, dass der junge Kosovare von dem Urteil wusste. Vorwürfe sind hier fehl am Platz: Der eigentliche Skandal ist eine Asylpolitik, die es erlaubt, eine sichtlich kriegstraumatisierte Frau in ein Land abzuschieben, das laut UN unsicher und lebensgefährlich ist. Skandalös handelt auch die Stadt Herne, die vorgibt, eine integrationsfreundliche Kommune zu sein und gleichzeitig einen Jungen abschiebt, der mehr als die Hälfte seines Lebens in Deutschland lebt, integriert ist und im Kinder- und Jugendparlament tätig ist. Das rückt selbst taktierendes Handeln in ein anderes Licht.