Neuer Mix

Senat beschließt Berufsakademien einzurichten. Kammer übernimmt Trägerschaft. Duale Ausbildung zum Bachelor

Als neuntes Bundesland hat sich auch Hamburg entschieden, Berufsakademien zu schaffen. Der CDU-Senat verabschiedete gestern einen Gesetzentwurf, der die Gründung solcher Lehrstätten ermöglicht. Die Handwerkskammer kündigte an, bis Jahresmitte mit Hamburger Innungen und anderen norddeutschen Kammern die private „Berufsakademie Nord“ zu gründen.

Berufsakademien bieten eine duale Ausbildung als Alternative zum Hochschulstudium an. Sie können staatlich oder privat sein und sind gebührenpflichtig. An ihr unterrichten Profs und Praktiker. Geforscht wird nicht. Vielmehr sind sie noch praxisorientierter als Fachhochschulen.

Die Berufsakademie Nord soll im „Kompetenzzentrum“ der Handwerkskammer sitzen, das in Harburg geplant ist. Leuten mit Fachabi oder Abi soll dort ab Oktober 2006 der zum Ausbildungstarif vergütete Mix aus Studium und Lehre geboten werden. Während vier Jahren durchläufen sie eine Lehre, die mit Berufsschulbesuch und einem betriebswirtschaftlichen Studium an der Akademie verzahnt ist. Außer mit der Gesellenprüfung wird mit dem „Bachelor of Arts in Business Administration“ abgeschlossen. Die Absolventen sollen als Führungskräfte in mittelständischen Betrieben arbeiten. Die Akademie kostet monatlich 250 Euro Gebühren. Laut Handwerkskammerpräsident Peter Becker „hängt es von Student und Betrieb ab, wer das zahlt“. In der Regel teile man sich die Gebühr.

Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) lobte die „Entwicklungsoptionen“ für die Absolventen. Mit dem Bachelor können sie die Meisterprüfung verkürzen und auch den akademischen Master anstreben. Laut Dräger sichere die im Gesetz installierte Akkreditierungspflicht die Qualität des neuen Kammer-Bachelors. wei