Zu viel Feinstaub

Alarm an der Habichtstraße. Hamburg durch seine Lage begünstigt. Künftiges Problem Stickstoffdioxid

An der Habichtstraße ist in diesem Jahr bereits 14-mal der seit Januar geltende Grenzwert für Feinstaub überschritten worden, an der Sternschanze zehnmal und in Billstedt neunmal. Erlaubt sind 35 Überschreitungen pro Kalenderjahr. Wie berichtet, sind seit 2003 an vier Straßen außerdem die EU-Richtwerte für Stickstoffdioxid verletzt worden.

Feinstaubdaten liegen dem Hygieneinstitut seit 2002 vor. Demnach wären 2003 die heutigen Vorschriften verletzt worden. Das Maximum von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurde an der Sternschanze an 54 Tagen überschritten, an der Max-Brauer-Allee und der Stresemannstraße an 49 Tagen. Der zulässige Jahresmittelwert wurde aber eingehalten.

2003 wurden in ganz Deutschland extreme Spitzenwerte gemessen. „Hohe Belastungen sind mitunter ein Phänomen, das nicht lokal bedingt ist, sondern überall vorkommt“, sagt Thomas Reich vom Hygieneinstitut. Hamburg konnte daher von seinen Vorteilen – einer dem Wind ausgesetzten und isolierten Lage im Flachland – nicht profitieren. Zuweilen seien aber auch lokale Ereignisse wie Sylvesterfeuerwerk Ursache fataler Werte.

Beim Stickstoffdioxid lagen die Jahresmittelwerte zu hoch. Die entsprechende EU-Richtlinie tritt 2010 in Kraft. Bis dahin sinken die Grenzwerte, um den Staaten zu zeigen, wie gut sie mit der Anpassung an die Zielgröße Schritt halten. Andernfalls drohen Klagen wie beim Feinstaub.Gernot Knödler

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