Stammtisch der Pappkameraden

Abschiebepolitik ist ein hartes Geschäft: Da ist es schon mal angebracht, beim Bierchen am Stammtisch überparteilich drüber zu plaudern. Und siehe da, es gibt Konsens. „I braach nur zwoa Woad sogn, dann funktioniert des“, lobt Innensenator Udo Nagel auf gut Bayerisch seine Ausländerbehörde, die sogar Kranke, Frauen und Kinder abschöben. Allerdings müsse dies möglichst unauffällig geschehen, da es sonst dem „Image der weltoffenen wachsenden Stadt und der Fußballweltmeisterschaft“ schade, mahnt Ole – Bürgermeister zu Hamburg – an. Und der „Rote Otto“ Schily verspricht, als Bundesinnenminister alles zu tun, um das „Problem“ durch Asyl-Lager auf den Balkan und nach Afrika vorzuverlagen. Mit seiner satirisch-zynischen Theaterperformance zeigte der Flüchtlingsrat gestern auf dem Rathausmarkt anlässlich des „Europäischen Aktionstages für Bewegungsfreiheit und Bleiberecht“ Flagge.kva/Foto: Henning Scholz