KRANKENSALBUNG

Jesus hat den Evangelien nach zwar viele Kranke geheilt, aber gesalbt hat er sie nicht – nur mit Speichel hat er sie berührt: Er nahm einen Taubstummen beiseite, „legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich“ (Markus, 7,33–35).

Auf solche Stellen beruft sich die katholische Kirche, wenn sie die Krankensalbung als eins von sieben Sakramenten (neben Ehe, Beichte etc.) bestimmt. Heute nimmt der Priester statt Speichel geweihtes Olivenöl und spricht andere Gebete. Seit der karolingischen Zeit erhielten die Krankensalbung, die mehrmals im Leben gegeben werden kann, fast nur noch Sterbende. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) soll sie auch schwer Kranken zukommen. GES