Garage oder Tod

Die 60s-Garage-Punks „Los Peyotes“ aus Buenos Aires kriegen nicht genug von Farfisa und Fuzz

Wer bei den Peyotes Pate stand, ist schnell klar: „Fuzztones“, „Seeds“, „Cramps“ und eine ganze Armada von exzellenten 60s-Garage-Bands haben den „Peyotes“ ihre Aufwartung an der Wiege gemacht. Und die Jungs aus Buenos Aires sind konsequent. Dafür steht nicht nur die Parole „Tod oder Garage“, die auf ihrer Homepage prangt, sondern auch die über zehnjährige Bandgeschichte im Zeichen von Farfisa-Orgel und Fuzz-Gitarre.

Aus der Taufe gehoben haben Sänger David Peyote und Schlagzeuger Pablo Bam Bam die 60s-Kapelle. Kennengelernt haben sich die mit Tigerwestchen und Knochenketten ausstaffierten Headbanger auf dem Flohmarkt des Parque Ruivadavia, wo sie sich auf der Suche nach Sixties-Perlen durch die Vinylstapel wühlten. Die gemeinsame Vorliebe für „Animals“, „Standells“, „Sonics“ und Co. führte zur Gründung der eigenen Band, der sich mit Oscar Hechomierda, Jr. Lemons und Rolando Bruno geschmackssichere Könner anschlossen.

Die können allesamt nicht genug kriegen vom 60s-Garage-Sound mit schepperndem Schlagzeug und kaum zu bändigen Fuzz-Gitarren. Zu diesem erstklassigen Klangteppich röhrt der pilzköpfig frisierte Bandleader wie eine angeschossene Elchkuh ins Mikro und animiert das Publikum zum fröhlichen Pogo-Tanzen. Das funktioniert, denn die Band aus der argentinischen Hafenstadt klingt als hätte sie die eigene oder andere Hymne aus der randvollen Kiste des 60s-Garage-Punks adaptiert und da fällt es kaum auf, dass die Texte in spanisch und nicht in englisch intoniert werden.

Wer etwas übrig hat für „Sonics“, „Milkshakes“ und Co. kommt beim Sound der „Peyotes“ ohnehin voll auf seine Kosten. Deren Mission heißt Punkrock und der wird zelebriert – mal im Lendenschurz, dann im Tiger- oder auch mal im Zebrafell. Und wenn die Fans in der ersten Reihe zucken wie enthauptete Hühner bei einer Voodoo-Messe, dann ist David Peyote in seinem Element. KNUT HENKEL

So, 19. 7., 21.30 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84