Heiner Müller-Soirée

Im Vorfeld der Germania-Premiere zeigt das Theaterlabor am Sonntag, 19. Juli um 20 Uhr im Concordia das Filmporträt „Ich will nicht wissen, wer ich bin“ in einer Heiner Müller-Soirée.

■ Gemacht hat den Film der Berliner Regisseur Christoph Rüter, im Auftrag von 3sat, zusammen mit dem Theaterwissenschaftler Thomas Irmer und anlässlich von Müllers 80. Geburtstag. Die beiden folgen seinen Spuren in Bulgarien, Paris, Berlin und den USA; zu Wort kommen unter anderem Dürs Grünbein, Robert Wilson, Jeanne Moreau und Jean Jourdheuil. Das Werk basiert auf Rüters erstem Werk über Heiner Müller: „Die Zeit ist aus den Fugen“, der dessen Arbeit an „Hamlet/Maschine“ dokumentiert.

■ An den Film schließt sich eine Podiumsdiskussion an, an der neben Thomas Irmer und dem „Germania“-Regisseur Patrick Schimanski auch der vom Theaterlabor als „Staranwalt“ apostrophierte Gregor Gysi teilnimmt. Gysi war zu DDR-Zeiten mit dem Dramatiker befreundet und hat ihn mehrfach juristisch vertreten. Böse Zungen behaupten, dass es noch eine Gemeinsamkeit der beiden gibt: Müller wurde als Informeller Mitarbeiter (IM) der Stasi geführt und hat „regelmäßigen Kontakt“ auch eingestanden. Gysi bestreitet, IM der Staatssicherheit der DDR gewesen zu sein. mnz