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Botschafter der Tiere

TIERE Wild- und Tierparks sind seit Jahrhunderten ein beliebtes Ziel für Familienausflüge. Geschaffen als adliges Freizeitvergnügen bieten sie auch heute die Möglichkeit, heimische wie exotische Tierwelt hautnah zu erleben

Tierpark Arche Warder

PROFIL: Ökobauernhof, der alte Nutztierrassen erhalten will FLÄCHE: 40 Hektar ATTRAKTION: Alpine Steinschafe, „gefährdete Nutztierrasse 2009“ TIERE: 70 selten gewordene Rassen FÜR KINDER: Für einen Tag in die Rolle eines Tierpflegers schlüpfenFUTTER: eigenes Fleisch im Verkauf, Restaurant auch vegetarisch www.arche-warder.de

VON JOSEPH VARSCHEN

Serengeti-Park Hodenhagen

PROFIL: Safari-Park zum Erkunden im Auto oder mit einer Bustour FLÄCHE: 110 Hektar ATTRAKTION: Elefant BouBou TIERE: über 2000 Nicht-Europäer wie Giraffen, Nashörner, Tiger, AffenFÜR KINDER: Vergnügungspark mit diversen Fahrgeschäften FUTTER: Im Restaurant Zanzibar sitzt man am Ufer des „Viktoriasees“ www.serengeti-park.de

Seit beginn des urbanen Lebens umgibt sich der Mensch mit wilden Tieren – allein aus dem Grund, sie zu erleben. Schon 2000 Jahre vor Christus wurden im alten China exotische Tiere gehalten. Bereits zur Barockzeit entstanden in Wien, Kassel und Paris die ersten großen Ménagerien, später Zoos und Tiergärten. Als Freizeitvergnügen oder Jagdreservoir für den Adel konzipiert, wurden die Parks schnell für die Bevölkerung geöffnet.

Die Abkürzung „Zoo“ geht dabei auf den 1828 unter dem Titel „zoological garden of the zoological society“ eröffneten Tierpark in London zurück. Dieser privat auf dem Grundstück der Krone betriebene Park existiert bis heute.

Wildpark Schwarze Berge

PROFIL: Wildpark mit europäischen Waldbewohnern FLÄCHE: 50 Hektar ATTRAKTION: Braunbären, seit März TIERE: 100 Arten, darunter Elche, Hängebauchschweine und Luchse FÜR KINDER: Bei Kinderführungen Frettchen an der Leine führen FUTTER: Restaurant im Stil der 70er Jahre durchkonzipiert www.wildpark-schwarze-berge.de

1907 eröffnet Carl Hagenbeck den ersten gitterlosen Tierpark der Welt in Stellingen. Die Art der Präsentation der Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum war damals revolutionär und wegweisend für die weitere Entwicklung der Tierhaltung. „Die Hauptaufgabe des Zoos besteht darin, ein Botschafter für die Tiere zu sein“, sagte der langjährige Frankfurter Zoodirektor und legendäre Tierfachmann Bernhard Grzimek.

Vogelpark Walsrode

PROFIL: 4.000 Vögel von 650 Arten zwischen Blumen und Gewässern FLÄCHE: 24 Hektar TIERE: Papageien, Kondore, Flamingos und andere Exoten aus aller Welt ATTRAKTION: Der Sekretär-Vogel „Socke“, der Schlangen erlegt FÜR KINDER: Thementage zum Pinguin in den Sommerferien FUTTER: Zwei Restaurants; Imbissewww.vogelpark-walsrode.de

Der Chinesische Davidshirsch galt vor 100 Jahren bereits als ausgestorben. Die letzten zwei Hirschkühe und ein Bock befanden sich 1870 im Berliner Zoo. Ausgehend von diesen letzten drei Tieren wurde der Bestand à la Adam und Eva auf weltweit 1.000 Tiere angehoben. Auch das mongolische Urpferd, das Bison und das Wisent wurden auf diese Weise gerettet. „Natürlich können auch die Zoos den Artenschwund nicht aufhalten“, sagt der Zoo-Publizist Herman Reichenbach, doch ob nun Zoo, Wild- oder Tierpark – ohne sie wäre ein effektiver Artenschutz kaum möglich. Außerdem sei auch der beste Dokumentarfilm nicht vergleichbar mit der Faszination echter Tiere.

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