Die Patellasehne

In dieser Kolumne werden wir während der dunkelsten aller Jahreszeiten, der fußballlosen, erhellende Worte über Erkrankungen und Verletzungen von Sportlern verlieren. Welche Erkrankung oder Verletzung es in diese Kolumne schafft, hängt weder von ihrer Häufigkeit, noch von ihrer Gefährlichkeit ab. Es herrschen hier keine sachlichen Gründe, sondern die Vorlieben des Autors.

Rafael Nadal trug monatelang dekorative weiße Verbände an den Knien. Sie drückten auf die Patellasehne, auch Kniescheibensehne, und die war gereizt. Sehr schmerzhaft sowas. Die Sehne zieht von der Kniescheibe zum Schienbein und ist so kräftig, dass sie nach Kreuzbandrissen als Ersatz-Kreuzband verwendet wird. Wenn ein Turner den Abgang vom Reck steht, ein Volley- oder Handballspieler nach einem Sprung landet, ein Tennis-, Squash- oder Badmintonspieler stoppt, ein Skifahrer bremst oder die Richtung wechselt: Dann belastet dies die Sehne mit dem Vielfachen des Körpergewichts.

Reißt die Patellasehne, kann das Bein nicht mehr gestreckt werden – dann wird operiert. Beim Patella-Spitzen-Syndrom entzündet sie sich am oberen Ansatz – also am Oberschenkel – oder unten am Schienbein. Als Gegenmittel werden häufig entzündungshemmende Medikamente verschrieben, hilfreicher aber ist Training: Stärkung der Oberschenkelmuskulatur, Massage und Mobilisation der Sehne sowie Elektrotherapie.

Patella-Patienten waren unter anderem Benjamin Auer (1. FC Kaiserslautern), Diego Benaglio, Roy Präger (beide VfL Wolfsburg), Arne Friedrichs (Herta BSC), Alex Meier (Eintracht Frankfurt), Ronaldo (AC Milan), Wesley Sonk (Borussia Mönchengladbach) ROR