Eine Woche Walter Benjamin im Blick, auf einige Detailfragen hin

Es wäre bestimmt auch interessant, mal seinen Aufsatz „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ mit der These vom Aura-Verlust im Hinblick auf die digitalen Verfügbarkeiten in diesem Feld gegenzulesen, von denen Walter Benjamin, der Flaneur unter den Philosophen, ja noch gar nichts wissen konnte. Mit genauem Blick auf seine Zeit. Zum Beispiel den Faschismus: „Er sieht sein Heil darin, die Massen zu ihrem Ausdruck (beileibe nicht zu ihrem Recht) kommen zu lassen“, schrieb er in dem 1936 erstmals veröffentlichten „Kunstwerk“-Aufsatz. Vier Jahre später, im September 1940, wurde Walter Benjamin von den Nazis, auf der Flucht, in den Tod getrieben. Am heutigen Montag startet im Literaturforum im Brecht-Haus die Walter-Benjamin-Woche, bei der bis Donnerstag in Gesprächen und Lesungen die Bedeutung Benjamins heute überprüft werden soll. Und das vor allem mit dem von Benjamin selbst geschätzten Blick auf die kleinen Dinge, die Details. Sogar die mikroskopisch kleine Schrift, mit der Benjamin seine Gedanken notierte, wird dabei am Mittwoch untersucht. TM

■ Benjamin-Woche: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestr. 125

Montag, 20., bis Donnerstag, 23. Juli, 20 Uhr. 5/3 Euro. www.lfbrecht.de