Autostadt findet ihre Zahlen „nicht relevant“

Die VW-Kommunikationsplattform hatte laut Insidern nicht 10, sondern bislang nur 4 Millionen Besucher

Von einem „fiesen Bericht“ sprachen die Wolfsburger Nachrichten, nachdem die taz Nord am vergangenen Donnerstag unter der Überschrift „Pleite in Piëchs Palast“ über frisierte Besucherzahlen in der Autostadt berichtet hatte. Nun meldet auch Radio NDR 1 Niedersachsen, dass „Insider“ der „Kommunikationsplattform“ von VW die Vorwürfe gegen die Volkswagen-Tochter bestätigen: Danach haben maximal vier Millionen Besucher die Autostadt seit ihrer Eröffnung im Juni 2000 besucht. Die Autostadt hatte bislang von zehn Millionen gesprochen.

Um dennoch auf eine höhere Zahl zu kommen, soll das Unternehmen unter anderem Besucher an der Stadtbrücke zählen, die von Wolfsburgs City zur Autostadt führt. Über die frei zugängliche Brücke gehen allerdings auch Fußballfans auf dem Weg ins Stadion oder Gäste von anderen Veranstaltungen rund um das Wolfsburger Schloss, wie etwa die Landesgartenschau im vergangenen Jahr. Die Autostadt dementierte: Die Zählungen an der Brücke flössen nicht in die Besucherstatistik der Autostadt ein. Wie das Unternehmen seine Gäste aber tatsächlich zählt, konnte Sprecherin Regina Bärthel nicht genau sagen. Die Zahlen der verkauften oder ausgegebenen Tickets will man nicht veröffentlichen, denn so Bärthel wörtlich zum NDR: „Für das Erlebnis Autostadt sind verkaufte Tickets nicht relevant.“ ksc