Hamburger Tierspender:

Die Godeffroys

Im 19. Jahrhundert überboten sich Hamburger Kaufleute, Reeder und Privatreisende mit ihren zoologischen Sammelaktivitäten. Wohlhabende Bürger mit naturwissenschaftlichem Interesse finanzierten lange Forschungsreisen, deren Ergebnisse sie oftmals direkt dem Naturhistorischen Museum der Stadt zur Verfügung stellten.

Die Godeffroys waren eine Hamburger Kaufmannsdynastie, deren Reichtum auf einer ererbten Plantage und 374 Sklaven in Holländisch-Guyana aufbaute. Die ältesten Söhne der Familie trugen über Generationen hinweg den zweiten Vornamen „Cesar“. Einer von ihnen, Johann Cesar VI., machte die familieneigene Reederei zur größten Europas. Die Reisen seiner Schiffe rund um die Welt machten den Namen Godeffroy berühmt – und brachten dem Hamburger Naturkundemuseum neues Material (siehe „Fische im Glas“). Jahrzehntelang suggerierten die Godeffroy‘schen „Kopraschiffe“ unermesslichen Reichtum – auch noch, als die Familie schon längst vor dem finanziellen Ruin stand. Trotz eines Rettungsversuches von Reichskanzler Otto von Bismarck gingen die Godeffroys 1880 pleite. YE