Glimmender Schmuggel

Hamburger Zollamt legt Bilanz 2004 vor: Der Hafen bleibt Drehscheibe illegaler Zigaretteneinfuhr

Der Zoll hat sich im vorigen Jahr einem erheblichen Wandel unterziehen müssen. Über ihre klassischen Aufgaben hinaus musste sich die Behörde den Auswirkungen der Ost-Erweiterung anpassen und den Aufbau einer „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ bewältigen: „In allen Bereichen kann eine überzeugende Bilanz gezogen werden“, sagten gestern Oberfinanzpräsident Horst Kallenbach und die Leiterin des Zollfahndungsamtes Hamburg, Sabine Heise.

Seit dem 1. Januar 2004 ist die Bekämpfung illegaler Beschäftigung beim Zoll konzentriert. Im Bereich der Oberfinanzdirektion Hamburg sei das Personal auf jetzt 516 MitarbeiterInnen mehr als verdoppelt und mit modernster Technik versehen worden. Bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit konnten die Fahnder mehr als 40 Millionen Euro an hinterzogenen Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern aufdecken. Nach Kontrollen wurden von der Justiz 7.500 Strafverfahren gegen organisierte Formen der illegalen Beschäftigung und 5.300 Bußgeldverfahren eingeleitet.

Hamburg ist mit seinem Hafen nach Angaben Heises weiterhin eine Drehscheibe des internationalen Zigarettenschmuggels. 2004 wurden 300 Millionen illegale Glimmstängel beschlagnahmt, etwa 90 Prozent davon waren Markenfälschungen aus China. Sie sollten über den Hamburger Hafen vornehmlich in den britischen Markt eingeschmuggelt werden.

Bei der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität konnten die Zollfahnder – die zudem in sechs „gemeinsamen Ermittlungsgruppen“ mit der Polizei zusammenarbeiten – insgesamt 8,2 Tonnen Drogen sicherstellen. Dazu gehörten mehr als 20 Kilo Heroin, 40 Kilo Kokain und 69 Kilo Haschisch sowie 1,5 Liter der Droge GHB „Liquid Ecstasy“ für 100.00 Konsumeinheiten. kva