Hamburg 2020
: Grüne suchen grüne Antworten

Die Probleme sind bekannt, die Lösungen nicht, deshalb geht nun die GAL verdienstvollerweise auf die Suche. Wie soll das Zusammenleben der Generationen in der Großstadt funktionieren, wie bekommt man Armut weg und Jobs her, und wie ist Internationalität mit Sicherheitsbedürfnissen in Einklang zu bringen – nach Ansicht der grünen Parteispitze in Hamburg sind dies „die vier entscheidenden Fragen, auf die Antworten gefunden werden müssen“. Denn die grünen Positionen dazu, räumt die Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Anja Hajduk ein, seien „bislang nicht ausreichend“ gewesen. Das traditionelle grüne Rezept für Wachstum und Arbeit, nämlich die „Verbindung von Ökonomie und Ökologie“, illustriert ihr Stellvertreter Jens Kerstan das Dilemma, habe sich zwar als richtig, aber leider „nicht als Königsweg“ erwiesen. Es müsse wohl doch „klassische Standortpolitik“ geben, dann aber angereichert um „sanfte Faktoren“ aus Wissenschaft, Sport, Freizeit oder Kultur.

Wem das zu unpräzise ist, muss sich in Geduld üben. Bis zur Bürgerschaftswahl 2008 soll eine überzeugende Vision für Hamburgs Zukunft präsentiert werden, verkünden Hajduk und Kerstan, letztlich aber sei langer Atem vonnöten: „Prozess Hamburg 2020“ heißt das, was die Grünen Schritt für Schritt voranbringen wollen, um ihr programmatisches Profil zu schärfen und zudem die Stadt mit Kreativität, Lebendigkeit und neuen Jobs zu beglücken. Drei Begriffe, die auch auf einem eigens entworfenen Logo das Hamburger Stadttor zur Welt umkränzen. Die ersten Antworten sollen bereits im November auf einem Parteitag gefunden werden, die weiteren im Halbjahresrhythmus folgen. In zwei Jahren dann steht der „Grünplan für Hamburg“ – und die GAL gut da. Soweit die Theorie. SMV