Spediteure für mehr Maut

Mit Nutzungsgebühr auch für Bundesstraßen gegen Billig-Konkurrenz aus dem Ausland

bremen dpa ■ Eine Ausweitung der Lkw-Maut auf Bundesstraßen kann nach Ansicht des Vereins Bremer Spediteure sinnvoll sein. Die Gebühr müsse aber auf Abschnitte beschränkt bleiben, die seit der Einführung der Autobahn-Maut verstärkt als Ausweichstrecke genutzt würden, sagte ein Vereinssprecher am Dienstag in Bremen. Insbesondere ausländische Lkw-Fahrer versuchten der Maut zu entgehen, indem sie über Nebenstrecken führen, so der Verein. Eine zusätzliche Belastung dieser Straßen sei nicht akzeptabel.

Für deutsche Speditionen seien die Nebenstrecken keine Alternative, weil die Mautersparnisse geringer seien als die durch längere Fahrtzeiten erhöhten Personalkosten, so der Vorstand des Vereins, dem knapp 200 Unternehmen angehören. „Das können sich nur ausländische Fuhrunternehmen leisten, für die Personalkosten nicht ins Gewicht fallen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende Simon Reimers.

Die Bremer Spediteure, die vor allem die Seehäfen Bremen und Hamburg bedienen, fordern eine Entlastung für den direkten Verkehr von und zu den Häfen. Im Vergleich zu Fahrten zu den Rheinmündungshäfen werde ein Transport nach Hamburg oder Bremen durch die Maut um bis zu 25 Euro pro Tour verteuert. Angesichts von Transportkosten zwischen 400 und 900 Euro für die Strecke Bremen/München erscheine dies zunächst nicht hoch, sagte Reimer. Die Gewinnmarge der Speditionen liege aber nur bei 0,5 bis zu einem Prozent. Die Mitglieder des Bremer Vereins erwirtschafteten im vergangenen Jahr den Angaben zufolge einen Gesamtumsatz von rund drei Milliarden Euro. Der eigene Wertschöpfungsanteil durch Logistikdienstleistungen habe bei 600 bis 800 Millionen Euro gelegen.