Hansewasser obenauf

Bilanz 2004: Gute Gewinne ohne Gebührenerhöhung

bremen taz ■ Die Privatisierung der staatlichen Aufgabe „Abwasserentsorgung“ im Jahre 1999 war für die Bürger und für die Öffentliche Hand ein voller Erfolg – so sieht es der Vorstand der Hansewasser GmbH, der gestern die Bilanz 2004 vorstellte. Bremen hat einen Verkaufspreis von 108 Millionen Euro erzielt. Statt der festgesetzten Eigenkapitalverzinsung von rund 15 Millionen Euro pro Jahr zahlt die Hansewasser inzwischen 20 Millionen Euro an Steuern und dazu im Jahre 2004 zehn Millionen Gewinnausschüttung an die Anteilseigner. Dabei habe Hansewasser nicht an den Löhnen gespart – auch für die Neueingestellten gilt der Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes, und weil der öffentliche Tarif für ein privates Unternehmen zu wenig Leistungsanreize enthält, zahlt Hansewasser Leistungsprämien oben drauf.

Auch für die Verbraucher habe sich die Privatisierung gelohnt, unterstreicht Vorstandssprecher Jürgen Schoer. Denn statt der befürchteten Preiserhöhungen seien die Steigerungen unter Hansewasser zwischen 1999 und 2004 unter der Inflationsrate geblieben. Den Rückgang der stadtbremischen Abwassermengen – wegen des Bevölkerungsrückganges und der Abwanderung von Industrie – kompensierte Hansewasser mit Aufträgen für Umland-Kommunen. Hansewasser ist eine Tochter von Gelsenwasser, neben ihr sind die swb, die das Frischwasser liefert und die Wassergebühren für beide Bereiche einzieht, sowie die Stadtgemeinde Gesellschafter bei Hansewasser. kawe