UNTERM STRICH

Das seit Jahren geplante Denkmal für die in der NS-Zeit ermordeten Sinti und Roma kann nach Einschätzung von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) voraussichtlich in diesem Jahr eingeweiht werden. „Wir haben uns sehr um eine einvernehmliche Lösung mit dem Künstler und allen Beteiligten bemüht. Jetzt sind wir auf einem guten Weg“, sagte Neumann der Nachrichtenagentur dpa. „Ich gehe davon aus, dass sich das gelohnt hat und wir das Denkmal 2012 einweihen können.“ Um an die etwa 500.000 Sinti und Roma zu erinnern, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden, wurde den Opferverbänden bereits 1992 ein Denkmal in Aussicht gestellt. Die Gedenkstelle an der Scheidemannstraße in unmittelbarer Nähe des Reichstags sollte schließlich 2009 fertiggestellt werden. Der Bund hat dafür bis zu zwei Millionen Euro zugesagt, Berlin stellt das Grundstück. Die Eröffnung musste jedoch mehrfach verschoben werden, da der israelische Künstler Dani Karavan, der mit der Gestaltung betreut ist, wiederholt Mängel an der Bauausführung geltend machte. Karavan plant ein Wasserbecken mit einem schwarzen – „endlos tiefen“ – Grund. Es soll Symbol des Lebens, der Trauer und der Erinnerung sein. An der Ausführung kritisierte er unter anderem, die gelieferte Metallschale habe Unebenheiten und Schweißnähte. Zudem sei der Rand nicht glatt genug, damit das Wasser wie geplant fast unmerklich darüberlaufen könne. Daher schien die Fertigstellung des Projekts gefährdet. Neumann setzte sich deshalb für eine Vermittlung durch das Bundesbauministerium ein. „Gerade weil das Denkmal eine Geste an die Opfergeneration ist, möchten wir eine einvernehmliche Lösung“, sagte der CDU-Politiker.