Hochhaus braucht Platz

Dem geplanten Jahn-Turm in Deutz soll eine Straße weichen. Die Stadt plant dafür 2,5 Millionen Euro ein

KÖLN taz ■ Um Platz für den geplanten Bau des „Jahn-Hochhauses“ und eines dazugehörigen Parkhauses zu schaffen, soll die Opladener Straße in Deutz zwischen Neuhöfferstraße und Justinianstraße nach Süden verschoben werden. Dezernent Streitberger warb am Dienstag im Verkehrsausschuss bei den Politikern für die teurere Lösung, weil damit eine „städtebauliche Verbesserung“ erreicht werde. Die Kosten von 2,5 Millionen Euro sollen aus dem Erlös der Grundstücksverkäufe getragen werden. Die Verkehrspolitiker leiteten die Vorlage ohne Votum an den Stadtentwicklungsausschuss. Die Grünen forderten vergeblich eine weitere Debatte und stimmten gegen diese Entscheidung.

Auch die Entscheidung über eine Verlängerung der Nord-Süd-Stadtbahn bis zum Bonner Verteiler lässt auf sich warten. „Die Stadtbahn zu bauen und gleichzeitig die vier Fahrspuren auf der Bonner Straße zu erhalten, ist eine Quadratur des Kreises“, erklärte Dezernent Bernd Streitberger. Die Grünen befürchten eine „Verschleppung auf den Sankt Nimmerleinstag“ und hatten auf der Sitzung gefordert, umgehend das Planfeststellungsverfahren für den dritten Bauabschnitt einzuleiten. Streitberger schloss eine Fertigstellung bis 2010 aus. Die Verwaltung werde aber „auf jeden Fall im nächsten Jahr“ das Planfeststellungsverfahren einleiten. Offen ist noch, ob Bund und Land Gelder für den Bau bereitstellen.

Die FDP will die Stadtbahn bis zum Gürtel unterirdisch fahren lassen, um die Bonner Straße als „quartiersbezogene Einkaufsstraße“ zu erhalten. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Köln macht sich hingegen weiter für eine oberirdische Trassenführung stark. „Argumente, die oberirdische Stadtbahn stehe im Widerspruch zum Autoverkehr auf der Bonner Straße, sind aus der Luft gegriffen“, erklärte Christoph Groneck vom VCD Köln. THOMAS SPOLERT