cdu kriselt nicht
: Fischers letzte Machtworte

Er hat es wirklich nicht leicht zurzeit, Hamburgs CDU-Parteichef Dirk Fischer. „Der parteipolitische Konflikt im Kreisverband Wandsbek ist beendet“, lautet sein Machtwort, das er gestern in die Redaktionen mailte. Das hätten er und der gesamte CDU-Landesvorstand bereits vorige Woche so beschlossen, erinnert Fischer, und daran „hat sich seither nichts geändert“. Allerdings auch daran nicht, dass seine Partei sich um die Worte des Chefs nicht kümmert. So ist der Streit um die Entlassung der Geschäftsführerin der Wandsbeker Bezirksfraktion, Natalie Hochheim, keineswegs geklärt. Es werde „verhandelt“, erklärte ihr Anwalt, der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Jörg Hamann, gestern gegenüber der taz. Er „hoffe“, dass eine „einvernehmliche Lösung“ zu finden sei und verweist auf die vereinbarte „Vertraulichkeit“. Die im fünften Monat schwangere Hochheim will sich partout nicht mit einer Abfindung abspeisen lassen, was ihren Gegenspielern im Bezirk am liebsten wäre. Sie pokert dem Vernehmen nach auf Weiterbeschäftigung bis zum Ende des Erziehungsurlaubes – für die Bürgerschaftsabgeordnete wäre dies gewiss die attraktivere Variante. Für Parteichef Fischer ist der Ausgang dieser „arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung“ ohne Belang, denn mit innerparteilichen Konflikten habe das nichts zu tun, so seine feinsinnige Differenzierung. SMV