Streichen im Unkonkreten

DUMONT Verlag schließt Jobabbau in den Redaktionen nicht aus

Konstantin Neven DuMont sorgt für Stimmung im eigenen Konzern: „Wir gehen schon davon aus, dass da Anpassungen kommen werden“, sagte der für Unternehmensstrategie und Kommunikation zuständige Vorstand bei M. DuMont-Schauberg auf die Frage, ob auch auf die Redaktionen der DuMont-Blätter (u. a. Berliner Zeitung, Frankfurter Rundschau, Kölner Stadtanzeiger, Mitteldeutsche Zeitung) Stellenstreichungen zukämen.

„Es kommt alles auf den Prüfstand“, so der Verlegerspross im Interview mit der Financial Times Deutschland. Zentralredaktionen für die Titel, die künftig eng kooperieren sollen, schloss er aber aus. Derzeit ist vor allem an Textaustausch gedacht, gestern wurde bei der FR ein neues Redaktionssystem gestartet, das solche „Syndication“ erleichtert. Man vereinheitliche derzeit das Korrespondentennetz und plane, einen Reporterpool einzurichten, so Neven DuMont. Über die konkreten Formen der Zusammenarbeit der DuMont-Titel entschieden sei aber noch nichts. Das gilt wohl auch für das gemeinsame Hauptstadtbüro von FR und Berliner Zeitung, über das Berliner Zeitungs-Chefredakteur Uwe Vorkötter jüngst im Spiegel laut nachdachte. „Es ist uns wichtig, Vertrauen aufzubauen“, zitiert die FTD Neven DuMont – es klingt beschwichtigend.

Bei den betroffenen Blättern führen seine Worte trotzdem zu Unruhe: Man habe bei den reichlich unkonkreten Anmerkungen das Gefühl, dass das „nicht alles nur so vage“ sei wie von der Konzernspitze behauptet, hieß es gestern. STEFFEN GRIMBERG