: Der erste kurdische Präsident
Der neu gewählte Präsident Iraks, Dschalal Talabani, mischt seit Jahrzehnten in der irakischen Politik mit. Der Iraker kurdischer Abstammung wurde 1933 geboren und kämpfte bereits in jungen Jahren unter dem Kurdenführer Mollah Mustafa Barsani für die Autonomie der Kurden im Irak.
1964, drei Jahre nach Beginn des kurdischen Aufstands, gründete Talabani mit der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) seine eigene Bewegung, die zugleich der Beginn der jahrzehntelangen innerkurdischen Querelen markierte. Trotz des gemeinsamen Feindes Saddam Hussein blieben Talabanis PUK und die Demokratische Partei Kurdistans (DPK) verfeindet. Nachdem 1991 im Norden Iraks, mit Billigung der USA, eine de facto autonome kurdische Zone entstand, kontrollierte Talabani als Chef der PUK die Provinz Suleimanija; die DPK die Provinzen Dohuk und Erbil. Vor der Parlamentswahl im Januar diesen Jahres schlossen sich die beiden Kontrahenten aus strategischen Gründen zu einer Kurdenunion zusammen, um ihre Chancen zu verbessern. Die gemeinsame Liste zog als zweitstärkste Fraktion ins Parlament ein.
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