Erstmals Tarifvertrag bei Diakonie

TARIF Evangelisches Krankenhaus Oldenburg genehmigt Haustarif. Laut Diakonie Ausnahme

Der Aufsichtsrat des Evangelischen Krankenhauses in Oldenburg hat die im Dezember mit den Gewerkschaften vereinbarten Eckpunkte für einen Haustarifvertrag genehmigt. Der jetzt besiegelte sogenannte Vorschalttarifvertrag regele bislang nur die Gehaltssteigerungen für die rund 1.000 Beschäftigten, teilten das Krankenhaus sowie die Gewerkschaften Ver.di und Marburger Bund am Freitag mit.

In dem Krankenhaus hatte Ver.di erstmals in der Geschichte der niedersächsischen Diakonie einen Tarifabschluss mit einer kirchlichen Einrichtung erstritten. In anderen diakonischen Einrichtungen werden die Entgelte nach einem kirchlichen Sonderweg von einer Kommission von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ausgehandelt.

Das Diakonische Werk in Oldenburg hatte die Verhandlungen nach langem Streit gebilligt. Aus der Sicht der Diakonie handelt es sich um einen „Übergangstarif“, der nicht auf andere Einrichtungen übertragen werden kann, betonte Diakoniesprecher Frerk Hinrichs. Die Gewerkschaften hätten einer dauerhaften Friedenspflicht zugestimmt. Insofern sei das kirchliche Arbeitsrecht weiter in Kraft.

Vor einem knappen Jahr waren die Gehaltsverhandlungen für die 40.000 Diakonie-Beschäftigten in Niedersachsen gescheitert. Dies brachte die Oldenburger Klinik in Personalnot. Er könne es sich nicht leisten, weniger als konkurrierende Krankenhäuser zu zahlen, weil er sonst Mitarbeiter verliere, sagte Klinikchef Thomas Kempe. (epd)