Gleichheit für Gleiches

TARIF Die IG Metall Küste wird neben Gehältern die Leiharbeit und die Werksverträge in den Mittelpunkt der diesjährigen Tarifrunde rücken

Jeder zehnte Arbeitnehmer in der Metallindustrie im Norden sei ein Leiharbeiter

Der IG Metall Küste steht womöglich ein harter Tarifkonflikt bevor. Ende März laufen die Tarifverträge für die 140.000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie aus. In den Betrieben diskutieren gegenwärtig die Metaller, mit welcher Lohnforderung die IG Metall in die Tarifrunde gehen soll.

Der Branche geht es gut, die Auftragsbücher sind voll, die Gewinne fließen – wenn auch nicht überall gleich üppig. Es geht jedoch nicht nur um Geld. Die IG Metall hat auch qualitative Forderungen formuliert, die jede Menge Zündstoff in sich tragen: Die IG Metall fordert eine Begrenzung der Leiharbeit und mehr Einblick in die Arbeitsbedingungen von Subunternehmern.

Jeder zehnte Arbeitnehmer in der Metallindustrie im Norden sei ein Leiharbeiter und werde oft schlechter bezahlt als sein Kollege aus der Stammbelegschaft. „,Gleiche Arbeit – gleiches Geld‘, gilt nur in weniger als einem Viertel der Unternehmen“, kritisiert IG-Metall-Bezirksleiter Meinhard Geiken. Bei den Werkverträgen habe die IG Metall kaum Einsicht in die Bezahlung der Arbeitnehmer, mehr Mitbestimmung für die Betriebsräte sei dringend notwendig.

Die Arbeitgeberseite lehnt das ab. „Die IG Metall ignoriert die Fakten“, sagt Nordmetall-Geschäftsführer Thomas Klischan. Die Mitwirkungsrechte der Betriebsräte seien gesetzlich ausreichend geregelt. (taz/dpa)