BRANDENBURG FÜHRT IM BUNDESVERGLEICH DER ABSCHUSS-ZAHLEN
: Peng, peng, peng: Märkische Wildschweine leben gefährlich

Die fleißigsten Wildschweinjäger gibt es in Brandenburg. Nach einer Statistik des Deutschen Jagdschutzverbandes wurden dort in der vergangenen Saison rund 72.500 Wildschweine geschossen, etwa 12.000 mehr als im Jahr davor. Danach folgen Hessen (68.000), Rheinland-Pfalz (65.500), Mecklenburg-Vorpommern (64.000) und Bayern (60.500). In Berlin erlegten Jäger 2.519 Tiere. Die Zahlen gab Verbandssprecher Torsten Reinwald am Sonntag bekannt.

„Wenn Jäger nicht einschreiten, würden die Wildschweine ihren Bestand jedes Jahr verdoppeln oder sogar verdreifachen. Damit wären enorme Schäden in der Landwirtschaft verbunden“, so Reinwald. Schon nach fünf Monaten könnten sich Jungtiere fortpflanzen, und sogar in den Wintermonaten kämen Frischlinge zur Welt. „Die hätten eigentlich keine Chance, kommen bei den milden Temperaturen aber durch.“

Der Anbau von Mais, Raps und Getreide auf großen Feldern biete den Allesfressern Nahrung im Überfluss und Schutz. Der Verband rief die Landwirte auf, insbesondere in Maisfeldern mehr Jagdschneisen anzulegen.

Bundesweit nahm die Zahl der Abschüsse in der Saison 2010/11 im Jahresvergleich um ein gutes Drittel auf 585.000 zu und liegt fünfmal so hoch wie vor 35 Jahren. Natürliche Feinde haben erwachsene Wildschweine nicht. (dpa)