Niedersachsen wollen schneller schlau sein

TURBO-ABITUR Volksbegehren gegen Verkürzung der Schulzeit erreicht nicht die notwendige Stimmzahl

„Wir werden die notwendigen Unterschriften nicht erreichen“

ANDREA HESSE, VOLKSBEGEHREN

Das Volksbegehren gegen das Turbo-Abitur in Niedersachsen steht vor dem Aus. Die notwendige Unterschriftenzahl von rund 608.000 wird nicht erreicht. Bis Mitte Dezember seien nur knapp 250.000 gültige Unterschriften eingegangen, sagte der stellvertretende niedersächsische Landeswahlleiter Benjamin Goltsche. Am kommenden Samstag endet die offizielle Frist, bis zu der man das Volksbegehren unterschreiben kann.

Die Sprecherin der Organisatoren des Volksbegehrens, Andrea Hesse, sagte: „Wir werden die notwendige Unterschriftenzahl nicht erreichen. Wir haben aber ein sehr deutliches Signal gesetzt, dass der Wunsch nach einer anderen Bildungspolitik in Niedersachsen groß ist.“

Die Organisatoren hatten nicht nur gefordert, dass die Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur auf zwölf Jahre zurückgenommen werde. Sie wollten auch, dass in Niedersachsen neue Gesamtschulen einfacher als bisher genehmigt würden.

Die Kritik am Turbo-Abitur in Niedersachsen war in den vergangenen Jahren groß. Schüler und Eltern klagten gleichermaßen über die Verdichtung des Unterrichts. Etliche Jugendliche ließen sich in der Oberstufe freiwillig ein Jahr zurückstufen, um mehr Zeit zum Lernen zu haben. Im Sommer machten infolge der Schulzeitverkürzung zwei Schülerjahrgänge gemeinsam Abi: Der erste nach zwölf Jahren und der letzte nach 13 Jahren Schulzeit. (dpa)