Solon: Investoren in Sicht

PLEITE Konzern aus den Emiraten hat Interesse an insolventer Firma

Für den insolventen Berliner Solarmodulhersteller Solon gibt es „eine Handvoll potenzieller Investoren“. Das teilte Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg am Montag mit. Die Interessenten prüften derzeit die Bücher des einstigen Vorzeigeunternehmens der Fotovoltaik-Branche, das Mitte Dezember Insolvenz angemeldet hatte. Nach dpa-Informationen will der Solarkonzern Microsol für Gewährleistungs- und Garantieversprechen für Verkäufe ab Januar eintreten, sollte Solon dazu nicht in der Lage sein.

Nach unbestätigten Medienberichten war das Unternehmen aus dem arabischen Emirat Fudschaira schon vor der Insolvenz an Solon interessiert. Ob es die Berliner Firma nun übernehmen werde, wollte ein Sprecher des Insolvenzverwalters nicht sagen.

„Solon hat eine starke, eingeführte Marke und ein funktionierendes Vertriebsnetz“, sagte Insolvenzverwalter Wienberg. Er sehe deshalb „durchaus Chancen, einen starken Partner für Solon zu finden, der bereit ist, in die Zukunft zu investieren“.

Solon beschäftigt in Berlin 511 Menschen. Außerdem sind von der Pleite 21 Arbeitsplätze in Greifswald bedroht. Entlassungen wurden bislang nicht ausgesprochen, teilte Wienberg mit. Für Januar und Februar seien Löhne und Gehälter über das Insolvenzgeld gesichert.

„Die Belegschaft bei Solon ist verständlicherweise durch das Insolvenzverfahren beunruhigt, aber hochmotiviert. Die Zusammenarbeit ist gut“, sagte Wienberg. Das Unternehmen verkaufe weiter Solarmodule, auch die Lieferanten lieferten wieder.

Solon leidet unter der schwachen Nachfrage in wichtigen Absatzmärkten und anhaltendem Preisdruck. Probleme bereitet vor allem die günstigere Konkurrenz aus China. (dpa)