UNTERM STRICH

Nachdem Ende Dezember der Vertrag für das Humboldt-Forum unterzeichnet wurde, hoffen die Verantwortlichen nun, durch das Demonstrieren von Fortschritt die fehlenden Spenden einzutreiben. „Wenn die Menschen erst einmal sehen, was dort in wunderbarer Ergänzung zur Museumsinsel entsteht, wird auch das Interesse an dem Projekt nochmals wachsen“, sagt Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU). Für das inzwischen auf 590 Millionen Euro veranschlagte Projekt müssen 80 Millionen Euro an Spenden hereinkommen. Und auch damit wären „nur“ die drei geplanten Barockfassaden bezahlt. Für die historische Kuppel und alte Portale wären weitere 25 Millionen Euro an Privatfinanzierungen nötig. Bisher sind jedoch erst weniger als 17 Millionen zusammengekommen. „Der Bau des Humboldt-Forums kommt mit großen Schritten voran“, verkündete Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) kürzlich nichtsdestotrotz. Hinter dieser Aussage tritt die Tatsache in den Hintergrund, dass sich an den Bauplänen nichts geändert hat. In diesem Jahr fangen lediglich die Vorarbeiten an, die durch den ebenfalls am Schlossplatz geplanten Bau der U-Bahn nötig sind. Die Grundsteinlegung folgt 2013. „Am Zeitplan und den Verantwortlichkeiten hat es keine Veränderung gegeben“, sagt Bernhard Wolter, der Pressesprecher der Stiftung Berliner Schloss-Humboldtforum. So bleibt vorerst das einzige Zeugnis der „großen Schritte“, die das Bauvorhaben mache, eine hochgezogene Musterfassade am Schlossplatz.

Der neue Intendant der Ruhrtriennale, Heiner Goebbels, wird das diesjährige Kulturfestival am 17. August mit einer Aufführung der John-Cage-Musikstücke „Europeas 1&2“ in der Bochumer Jahrhunderthalle eröffnen. Goebbels inszeniere die experimentellen Opern unter anderem mit Countertenor Yosemeh Adjei, dem lyrischen Bariton Nikolay Borchev und Sopranistin Ilse Eerens, kündigte die Kultur-Ruhr GmbH am Sonntag in Gelsenkirchen an. Seit seiner Uraufführung 1987 in Frankfurt am Main sei das Werk laut Goebbels nahezu völlig aus dem Repertoire musikalischer Aufführungen verschwunden. Die Ruhrtriennale findet vom 17. August bis 30. September mit über 100 Vorstellungen in Bochum, Essen, Duisburg, Gladbeck und Oberhausen statt. Im April soll das Programm der ersten Spielzeit des neuen Ruhrtriennale-Intendanten vorgestellt werden.