Bundesbank will Rente mit 69

ALTERSBEZÜGE Das Renteneintrittsalter soll bis 2060 angehoben werden. Alle Parteien sind dagegen

BERLIN taz | Die Bundesbank fordert die Rente mit 69. In ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht dringt das Finanzinstitut darauf, das Renteneintrittsalter um zwei Jahre zu erhöhen – allerdings erst bis 2060. Grundsätzlich solle der Beginn der Alterssicherung an die Lebenserwartung gekoppelt werden.

Die Rente mit 69 sei nötig, „wenn die Rentenphase in Relation zur Erwerbsphase nicht stetig zunehmen soll“. Wegen der steigenden Lebenserwartungen sei ohne erhöhtes Rentenalter ein kontinuierlicher Anstieg der Beiträge für die Rentenkasse vorprogrammiert.

Der Vorschlag stieß bei allen Parteien, den Gewerkschaften und Sozialverbänden auf Ablehnung. CDU-Bundestagsabgeordneter Ralf Brauksiepe, Fraktionssprecher für Arbeit und Soziales, kritisierte den Bundesbankvorschlag: „Das ist für uns kein Thema.“ Berechnungen, die bis 2060 reichten, seien heute nicht seriös zu diskutieren. FDP-Generalsekretär Dirk Niebel bemängelte, die Forderung gehe „an der Lebenswirklichkeit total vorbei“. Der DGB-Rentenexperte Ingo Nürnberger hält den Vorschlag für „absurd“. Es sei schon schwierig genug, die Leute bis 65 im Beruf zu halten. VOE