UNTERM STRICH

Towje Kleiner ist am Montag im Alter von 63 Jahren gestorben. Der Schauspieler und Drehbuchautor wurde am 4. April 1948 im bayerischen Föhrenwald geboren. Sein Bühnendebüt gab er 1967 am Yiddish Theatre in Israel. Bekannt wurde er als Achmed in Helmut Dietls Kultserie „Münchner Geschichten“.

Dieter Hallervorden hat Rassismus-Vorwürfe gegen die an seinem Berliner Schlosspark Theater gezeigte Inszenierung „Ich bin nicht Rappaport“ zurückgewiesen. In einer persönlichen Erklärung des Schauspielers und Theaterleiters heißt es, an keiner Stelle machten sich der Autor, der Regisseur und Hauptdarsteller Joachim Bliese über schwarze Mitbürger lustig. Auf der Facebook-Seite des Theaters werfen Internetnutzer Hallervorden vor, dass der weiße Schauspieler Bliese in der Inszenierung als Schwarzer geschminkt ist. Sie fühlten sich dadurch an die rassistische Schauspieltradition des „Blackface“ in den USA im 19. Jahrhundert erinnert, als sich weiße Schauspieler das Gesicht schwarz anmalten. „Denken wir die Vorwürfe zu Ende: Darf Hallervorden einen Juden spielen, obwohl er kein Jude ist?“, fragt Hallervorden in seiner Erklärung. „Darf Sigmar Gabriel sich für Maßnahmen gegen den Hunger in der Welt einsetzen, obwohl er über Leibesfülle verfügt?“ Man habe nicht mutwillig nach einem Weißen für die Rolle des 80-jährigen Midge gesucht, sondern vom schauspielerischen Standpunkt aus nach der bestmöglichen Lösung gefahndet. Dennoch nehme er „schweren Herzens“ zur Kenntnis, dass sich, ohne dass dies Absicht des Theaters gewesen sei, Menschen verletzt fühlten, schrieb Hallervorden. Man werde sich Gedanken über eine andere Form der Werbung machen.