MIT UNTERWÄSCHE IN DIE JAPANISCHE FREIHEIT
: Gefängnisausbruch im Schlüpfer

TOKIO afp/taz | Slapstick auf Japanisch, man muss sich nur die entsprechende musikalische Untermalung dazu vorstellen: Der wegen versuchten Mordes zu 23 Jahren Haft verurteilt Li Guolin zog während einer Sportstunde im Gefängnishof in Hiroshima spontan seine Häftlingskluft aus und kletterte an einem Baugerüst über einen fünf Meter hohen Zaun, wie die Nachrichtenagentur Kyodo gestern berichtete. Auf der anderen Seite sei Guolin „auf seinem Hintern gelandet“ und dann „in stetem Trott davongerannt“, zitierte die Agentur einen Wachmann. Das war der erste Häftlingsausbruch in Japan seit über 20 Jahren. Am Donnerstag war die Nachricht von der Flucht das wichtigste Thema in den japanischen Fernsehnachrichten. Warum der Wachmann aber dem Schlüpfer-Flüchtling nicht „in stetem Trott“ hinterherlatschte, wurde in den Nachrichten nicht verraten.