DAS GIBT ZU DENKEN

Henry Louis Gates, ein Harvard-Professor, wurde in seinem eigenen Haus verhaftet, da ihn eine Nachbarin für einen Einbrecher hielt. Der Vorfall entfachte nun eine Diskussion über Rassismus. Das Problem: Der vermeintliche Einbrecher ist schwarz. Der bekannte Akademiker konnte nach einer Reise seine Haustür nicht öffnen und stieß sie zusammen mit einem Taxifahrer ein. Die Polizei verhaftete ihn daraufhin kurzerhand – weil er sich nicht ausweisen wollte: „Warum, weil ich ein schwarzer Mann in Amerika bin?“ Gates verlangt eine öffentliche Entschuldigung. Die Meldung über Gates’ Verhaftung geistert nun durch Medien und Blogs. Die Debatte über Alltagsrassismus ist nicht neu, doch ob Gates hier wirklich Opfer eines fremdenfeindlichen Polizisten wurde, steht noch im Raum. Rassistisch motiviert oder nicht, die Diskussionen verdeutlichen die emotionale Aufgeladenheit und das Gefühl vieler Afroamerikaner, ständig auf dem Prüfstand zu stehen. Der Professor untersucht nun das Verhalten der Polizei. Gates, der das Institut für Afrikanische und Afroamerikanische Studien an der Eliteuniversität leitet, will nun die – wie er sagt „traumatisierende“ – Erfahrung in einer Studie aufarbeiten, um so auf Rassismus im US-Justizsystem aufmerksam zu machen.