Weniger Häuser versteigert

ZWANGSVERKAUF Starker Rückgang im Norden. Hohe Nachfrage nach Immobilien erleichtert Veräußerung

Die Zahl der Zwangsversteigerungen von Immobilien ist in Niedersachsen im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Insgesamt kamen an den Amtsgerichten 7.376 Häuser unter den Hammer, 13,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Absolut betrachtet lag Niedersachsen damit bundesweit auf Platz drei hinter Nordrhein-Westfalen und Sachsen, wie der Fachverlag Argetra ermittelte, der Zwangsversteigerungstermine für ganz Deutschland erfasst.

Die Zahl der Versteigerungstermine ging durchweg in allen Bundesländern zurück. „Die hohe Nachfrage nach Immobilien aufgrund der Finanzmarktkrise erlaubt es so manchem Eigentümer, im freihändigen Verkauf die Zwangsversteigerung abzuwehren“, hieß es.

Der Rückgang der Zahlen fiel in Niedersachsen mit minus 13,7 Prozent noch stärker aus als im Bundesdurchschnitt (minus 11,2 Prozent). Besonders deutlich war die Entspannung in Berlin (minus 26,2), Schleswig-Holstein (minus 21,1) und Hamburg (minus 20,4).

Der Preis der Häuser, die in Niedersachsen unter den Hammer kamen, sank im vergangenen Jahr von rund 145.000 auf etwa 140.000 Euro. Insgesamt wechselten landesweit Immobilien für 1,03 Milliarden Euro den Besitzer.

Bei den Städten mit den meisten Versteigerungsterminen lagen Bremerhaven (354) und Bremen (351) noch deutlich vor allen Städten in Niedersachsen. Bezogen auf das Land Bremen gab es 191 Versteigerungen auf 100.000 Haushalte. Der Wert der veräußerten Immobilien stieg von rund 89.000 Euro auf rund 96.000 Euro. (dpa)