Lübeck-Blankensee lässt Federn

LUFTFAHRT Flughafen soll bis 2014 jeden zweiten Job verlieren. 2020 könnten die Hamburger einsteigen

Mit einem rigiden Sparkurs will der Chef des Lübecker Flughafens, Jürgen Friedel, den Airport vor der Schließung retten. Das werde harte Einschnitte auch für die Beschäftigten bedeuten, andererseits bleibe so die Chance erhalten, einen Investor zu finden oder eine Kooperation mit dem Flughafen Hamburg einzugehen.

Die Hansestadt Lübeck als alleinige Gesellschafterin ist aufgrund eines Bürgerentscheids noch bis Ende des Jahres verpflichtet, den Flughafen Lübeck-Blankensee zu finanzieren. Findet sich bis dahin kein Käufer, wird er nach dem Willen der rot-rot-grünen Mehrheit in der Ratsversammlung abgewickelt.

„Wir haben sechs verschiedene Optionen durchgespielt, darunter auch die Abwicklung und ein Ruhenlassen des Betriebes“, sagte Friedel. „Unter Berücksichtigung der momentanen Situation am Luftverkehrsmarkt muss ich mich ganz klar für eine Konsolidierung aussprechen.“ Um Kosten zu senken, müssten bis 2014 rund die Hälfte der 100 Stellen abgebaut, Arbeitszeiten flexibilisiert und Betriebszeiten reduziert werden. Betriebsbedingte Kündigungen sollten aber vermieden werden, sagte Friedel.

Ab 2020, so der Plan, könnte der Schuldenberg so weit abgebaut sein, dass ein Einstieg des Hamburg Airport denkbar sei. Dieser benötigt spätestens ab 2030 eine dritte Start- und Landebahn.

Derzeit berät der Aufsichtsrat des Lübecker Flughafens über die insgesamt sechs Optionen der Geschäftsführung. (dpa)