GESCHENKE VOM PHARMAUNTERNEHMEN TROMMSDORFF
: Härteres Vorgehen gegen bestochene Ärzte

BERLIN | Nachdem die Staatsanwaltschaft Aachen Ermittlungen gegen 480 Ärzte wegen des Verdachts auf Untreue und Betrug eingeleitet hat, ermahnt Gesundheitsministerin Ulla Schmidt Mediziner und Pharmaindustrie. Die allermeisten Ärzte arbeiteten ordentlich, so die SPD-Politikerin in der Bild-Zeitung. Wer sich anders verhalte, müsse wissen, dass er das Vertrauen in die gesamte Ärzteschaft erschüttere. Die Korruptionsbeauftragten müssten alles tun und noch genauer prüfen. Die verdächtigten Ärzte sollen Geschenke vom Pharmaunternehmen Trommsdorff bekommen haben, ohne sie den Krankenkassen oder der Kassenärztlichen Vereinigung zu melden.

Fälle von Korruption gibt es im Gesundheitswesen immer wieder. Der Chef-Rechnungsprüfer der AOK Plus von Sachsen und Thüringen, Olaf Schrodi, sagte dem MDR, unter anderem würden Leistungen abgerechnet, die „überhaupt nicht oder nicht in der Form erbracht worden sind“. Die Krankenkasse sei auf Hinweise von außen angewiesen, beispielsweise von ehemaligen Mitarbeitern, aber auch von den Patienten. (ap)