Preis für Heimstiftung

Altenpflegepreis 2005 würdigt Sterbebegleitung im Heim

Bremen epd/taz ■ Die Bremer Heimstiftung hat gestern in Nürnberg den Altenpflegepreis 2005 als Auszeichnung für ihre Begleitung Sterbender erhalten. Die Heimstiftung habe das bundesweit beste Modell einer würdigen Sterbebegleitung in der stationären Altenhilfe vorgewiesen, begründete die Jury ihre Entscheidung.

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird mit wechselnden Schwerpunkten jährlich vom hannoverschen Verlag „Vincentz-Network“ verliehen. In diesem Jahr hatten sich 80 Einrichtungen aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb unter dem Motto „Beistand bis zuletzt“ beteiligt. Das Bremer Projekt sei durch seine breite Basis so bemerkenswert, hieß es in der Laudatio bei der Preisverleihung.

Pflegekräfte, Angehörige, Ehrenamtliche, Ärzte und Altenpflege-Schüler hätten gemeinsam ein Modell entwickelt, das die Bezeichnung „Sterbekultur“ wirklich verdiene. „Das gehört zu dem Thema Stärkung der Zivilgesellschaft“, sagt Alexander Künzel, der Leiter der Heimstiftung, der gestern in Nürnberg den Preis entgegengenommen hat. Denn die Sterbebegleitung wird weder von der Pflegeversicherung noch von den Krankenkassen bezahlt. Das zeigt die Grenzen unseres professionellen Versorgungssystems auf. Die Heimstiftung sucht ehrenamtliche Hospizhelfer, die sich engagieren wollen. Oft sind es Ruheständler, sagt Künzel, die sich die Zeit dafür nehmen können – auch mal für eine Nachtwache. Sie werden auf ihr Aufgabe in einer Schulung vorbereitet und übernehmen dann „Patenschaften“. In „ethischen Fallbesprechungen“ wird die Arbeit der Ehrenamtlichen mit den Profis koordiniert.

Pflegeheime sind nach einer Studie des Altenhilfe-Experten Uwe Reuter vom Bremer Erwin-Stauss-Institut oft nicht auf eine würdige Sterbebegleitung vorbereitet. Im vergangenen Jahr ging der Preis an zwei Seniorenzentren in Düsseldorf und Stralsund für ihre vorbildliche Angehörigenarbeit.