Gepfefferte Politik

Friedrichshain macht mobil: Mehrere Plätze werden hundefrei. Tiere bekommen nahe Ausweichflächen

Hundefreie Plätze, eingezäunte Auslaufgebiete, Kottüten-Spender und Spezialmülleimer –Friedrichshain will die braunen Hinterlassenschaften verbannen. Heute wird der generalüberholte Traveplatz wiedereröffnet – aber nur für Herrchen ohne Hund. Für die Tiere ist der Platz tabu. Diese sollen ihre Häufchen gut 250 Meter weiter in der Gürtelstraße 18–19 deponieren – auf einem abgegrenzten Auslaufgebiet, das ausschließlich diesem Zweck dienen soll.

Die Pläne waren, wie auch am Boxhagener Platz, von einer Anwohnerversammlung abgesegnet worden. Der soll im Frühsommer ebenfalls hundefrei werden – auf Wunsch der Anwohnenden hin allerdings nur im eingezäunten inneren Bereich. Auf der umgebenden Promenade bleibt Gassi gehen erlaubt. Eine ergänzende „Hundebedürfnisfläche“ bzw. die „kleine grüne Oase“, wie die Hundefreunde Friedrichshain e.V. das von ihnen betreute Gebiet nennen, existiert bereits – eine rund ein Hektar große Grünfläche an der Revaler- Ecke Modersohnstraße. Dort habe sich ein „buntes und harmonisches Hundetreiben“ entwickelt, so die Hundefreunde. Auch für den Forckenbeckplatz soll im Herbst ein Kombi-Paket aus Hundeverbot und Ausweichfläche an der Rigaer Straße angeboten werden.

Der Hundekot auf Plätzen und Grünflächen sei jedoch nur ein Teil des Problems, betont Bezirksbaustadtrat Franz Schulz (Grüne). „Auch das öffentliche Straßenland soll sauber gehalten werden.“ Besonders viele Tretminen gebe es rund um die Boxhagener- und die Samariterstraße. Dies liege an den ehemals besetzten Häusern beziehungsweise den zahlreichen Hunden dort, sagt Schulz. Daher wurden in einigen Straßenzügen Tütenspender und spezielle Mülleimer für Hundekot angebracht. Mit Plakaten wirbt der Bezirk für seine Aktion wider die braune Plage.

KATHARINA HAMMERMANN